ELEKTRONISCHE BIBLIOTHEK

THEMATISCHER
KATALOG
ALPHABETISCHER
KATALOG
ZEITUNGS-
UND ZEITSCHRIFTENKATALOG

THEMATISCHER KATALOG

Deutsche im Russischen Reich, in der Sowjetunion, in Russland und den GUS-Staaten Deutsche im Russischen Reich (10. Jh. – 1917)Deutsche in der Sowjetunion (1917–1991)Deutsche in Russland, in den GUS-Staaten und im fernen Ausland (seit 1991)

ALPHABETISCHER KATALOG

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Ü Ö Ä ß
-------------------------------------------------------------------------------------
Ë Ž Č È Â (ISO 9:1995)

ZEITUNGS- UND ZEITSCHRIFTENKATALOG

ZeitungenZeitschriftenKalenderBulletinAusgaben für Kinder und JugendlicheAlmanache

EINFACHE SUCHE

erweiterte Suche

einen Tipp nutzen
die Online-Version des Werkes




PERSON(EN): Musabekova R.M.

„Gott hat mir verboten, Gesetze zu befolgen und der Sowjetmacht zu gehorchen“: das unterdrückte religiöse Leben der Deutschen in Nordkasachstan (1950–1960) // Ežegodnik MAIIKRN. – 2020. - S.96-105.№ 8(2). - S. С. 96-105.

VERLEGER, ERSCHEINUNGSJAHR: Moskva, 2020.

SPRACHE(N): Russisch

MATERIALART: Artikel

BIBLIOGRAFISCHE BESCHREIBUNG: „Gott hat mir verboten, Gesetze zu befolgen und der Sowjetmacht zu gehorchen“: das unterdrückte religiöse Leben der Deutschen in Nordkasachstan (1950–1960) / R. Musabekova // Ežegodnik MAIIKRN. – 2020. - S.96-105.№ 8(2). - S. С. 96-105.

IIn diesem Artikel wird das Verhältnis der Staatsmacht zur Religiosität der Deutschen anhand regionaler
Archivquellen von Nordkasachstan betrachtet. Die Materialien, die erstmals in den wissenschaftlichen
Umlauf gelangten, machen die Proteststimmung der Deutschen unter den Bedingungen der totalen
Kontrolle und der repressiven Politik des Staates deutlich. Das einst monokonfessionelle Leben der
Deutschen wurde durch Deportation und Neulandgewinnung zerstört, obwohl es auch deutsche Sowchosen
gab. Unter den Deutschen gab es Katholiken, Mennoniten, Lutheraner, Pfi ngstkirchler und Evangelische
Baptisten. Und in diesem Umfeld kam es auch zu innerkonfessionellen Prozessen, trotzdem war die
Religion das kennzeichnende Element der Gruppenidentität. Andererseits belegen die Archivquellen, dass
sich die Machtstrukturen „ganz besonders“ für die Religiosität der Deutschen “interessierten“. Es ging um
die Notwendigkeit der Stärkung der politischen Arbeit, der atheistischen Propaganda und der Kontrolle
religiöser Sekten, die aus Deutschen bestanden. Die Archivmaterialien bestätigen, dass die Religion auch
als Quelle für die Proteststimmung und die Ablehnung der Werte der Sowjetmacht geworden war. Das wird
aus den Diskussionen der Kirchenfunktionäre, insbesondere der Evangelischen Baptisten deutlich.
Die Behörden suchten und verfolgten Kirchenfunktionäre, die der „antisowjetischen Propaganda“ und
der „ideologischen Diversion“ verdächtigt wurden. Trotz der repressiven Politik des Staates hielten
die Deutschen an den religiösen Riten und Gebeten fest, und sie begingen die kirchlichen Feste. Das
bedeutete, sie waren kein passives Objekt der atheistischen Politik dieser Zeit. All dies geschah unter
den Bedingungen der neuen Agrarreform des sowjetischen Staates – der Neulandgewinnung. Damals
waren die Deutschen im Norden Kasachstans besonders gefragt. Durch die Neulandgewinnung wurde
die Aktivierung des religiösen Lebens in dem multinationalen Umfeld besonders gefördert. Darin liegt
die Besonderheit der betrachteten Situation, die sich auf die 1950er und 1960er Jahren beschränkt. In
den folgenden Jahren veränderte sich die religiöse Situation radikal.
Im Kontext der Erinnerungspolitik der postsowjetischen Staaten ist das dargestellte Problem sehr aktuell
und erfordert weitere wissenschaftliche Untersuchungen.


SACHGRUPPE:

SCHLAGWÖRTER:

DRUCKVERSION IN:

Lesesaal des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Deutsch-Russischen Haus Moskau

Sachgruppe: Sammelbänder wissenschaftlicher Konferenzen

Standort