Der Artikel analysiert die Bedingungen, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Ejsker Halbinsel
zur Bildung der Kolonie Michelstal führten, die von den deutschen Einwanderern aus dem Ostrogožskij
Kreis des Gouvernements Voronež besiedelt wurde. Es wurde die erste deutsche Siedlung auf dem Gebiet
der Schwarzmeer-Kosaken. Die Gründung der Kolonie wurde durch die fast gleichzeitige Errichtung der
Hafenstadt Ejsk in der gleichen Region erheblich beeinfl usst. Die Autorin unternahm, basierend auf
den Daten lokaler Archive, den wissenschaftlichen Versuch, die Bedingungen für die Entstehung und
Entwicklung zweier verschiedener Siedlungen mit einer fremden Bevölkerung im Land der Schwarzmeer-
Kosaken zu vergleichen: der deutschen Kolonie Michelstal und der Hafenstadt Ejsk. Die Gründung beider
Siedlungen stieß zunächst auf deutlichen Unmut der hiesigen Schwarzmeer-Kosaken.
In der Geschichte der Entstehung der Kolonie Michelstal und der Stadt Ejsk in der Schwarzmeer-Kosakenregion
fi nden sich viele Gemeinsamkeiten: Beide Siedlungen verdanken ihre Gründung dem Gouverneur
des Kaukasus, Fürst Michael Vorontsov und sie unterstanden dem eingesetzten Ataman der
Schwarzmeer-Kosakenarmee. Gleichzeitig gab es zwischen beiden Siedlungen auch viele Unterschiede,
in erster Linie den, dass die Bevölkerung der Kolonie Michelstal anfangs größere Privilegien erhielt
als die Einwohner von Ejsk. Insbesondere wurde den Kolonisten das sehr wichtige Recht auf Fischerei
eingeräumt, wie es die Kosaken selbst besaßen.