Im Artikel werden die Richtlinien der staatlichen Bauernpolitik und die
Besonderheiten ihrer Realisierung an dem Beispiel der Bauernschaft in der
Republik der Wolgadeutschen charakterisiert. Im Laufe der Forschung kommt
der Autor zum Schluss, dass die staatlichen Maßnahmen in der Landwirtschaft
(Grundstücksumlegung, die Einleitung der einheitlichen Landwirtschaftssteuer,
die Verteilung des Selektionssaatdarlehens, die Verwirklichung der
Kreditpolitik u. a.) unter Berücksichtigung der Interessen in erster Linie der
ärmsten Schichten des Dorfes durchgeführt wurden, was insgesamt mit den
äußerst dürftigen Artikeln des Budgets der Republik, die auf die Entwicklung
der Landwirtschaft zugewiesen wurden, zeugte: Die Staatsmacht wollte die
Probleme der Bauernbevölkerung auf Kosten von Mittelumverteilung von
der Besitzklasse zur besitzlosen Klasse lösen. Die Hauptsteuerbelastung setzte
sich dabei auf den initiativsten und festen Teil des Dorfes: den Mittelbauern
und Großbauern, was daraufhin alle Versuche bäuerliche Verschuldungen zu
liquidieren und die Finanzströme auf die technische Umrüstung des Dorfes
und die Intensivierung der Landwirtschaftsproduktion zu überweisen ausgeglichen
hat.