Der Beitrag befasst sich mit dem Leben der damals als Sondersiedlerkontingent geltenden deutschen Bevölkerung in der UdSSR in den Jahren 1945 bis 1955. Der Autor gibt einen allgemeinen Überblick über das Sondersiedlungsregime, einem speziellen Regime, das den Menschen untersagte, die Orte, in denen sie leben mussten, zu verlassen, wobei ihr gesamtes Leben und jede ihrer Tätigkeiten unter ständiger Beobachtung der Behörden stand. Es werden Entstehung und Entwicklung dieser bereits Ende der 1920-er Jahre beginnenden Form von Repressalien in Abhängigkeit von der Entwicklung der repressiven Politik gegenüber den verschiedenen Bevölkerungsgruppen der UdSSR untersucht. In den Kriegsjahren nahm die Zahl der Sondersiedler deutlich zu. Das größte Sondersiedlerkontingent bildeten die Sowjetdeutschen.

Das ungeregelte Leben und Behördenwillkür führten zu Massenunruhen und Protesten. Dadurch sah sich die Sowjetführung gezwungen, sich mit politisch-rechtlichen und organisatorischen Fragen des Sondersiedlungsregimes zu befassen. Die rechtliche Ausgestaltung des Sondersiedlungsregimes erfolgte im Jahr 1945. Es wurde ein System von Sonderkommandanturen geschaffen. Das Leben der Sondersiedler wurde noch stärker reglementiert, ihre Rechte weiter eingeschränkt.

Der Autor untersucht die Entstehung und die Struktur des Sondersiedlungsregimes für die Deutschen sowie dessen rechtliche Aspekte. Er beschreibt die wichtigsten Sondersiedlungen, die Arbeit und das Alltagsleben der Deutschen dort. Der Beitrag liefert Zahlen zur Verteilung der arbeitsfähigen deutschen Bevölkerung auf die wichtigsten Wirtschaftszweige der UdSSR. Es wird auf die Absurdität des Sondersiedlungsregimes in der Nachkriegszeit hingewiesen. Die besondere Aufmerksamkeit des Autors gilt den wichtigsten Gründen, dem Prozess und den Besonderheiten der Aufhebung des Sondersiedlungsregimes für die deutsche Bevölkerung der UdSSR.