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PERSON(EN): Wenger (Ostaševa) N.V.

German-Mennonite Urban Communities in Ekaterinoslav Province during the Ukrainian Revolution: Between Devotion and Exodus // Ežegodnik MAIIKRN. – 2020. - № 8(2). - C. 35-53.

VERLEGER, ERSCHEINUNGSJAHR: Moskva, 2020.

SPRACHE(N): Englisch

MATERIALART: Artikel

BIBLIOGRAFISCHE BESCHREIBUNG: German-Mennonite Urban Communities in Ekaterinoslav Province during the Ukrainian Revolution: Between Devotion and Exodus | N. Venger // Ežegodnik MAIIKRN. – 2020. - № 8(2). - C. 35-53.

Anhand der Tagebücher von Zeitgenossen analysiert die Autorin die Ereignisse, mit denen sich die
deutschsprachige Stadtbevölkerung der Provinz Jekaterinoslaw während der ukrainischen Revolution
konfrontiert sah, untersucht die Situation des einzelnen Individuums und die Überlebensstrategie der
ethnisch ausgerichteten Konfession in den Jahren 1917–1919. Die mennonitisch-lutherische Gemeinde von
Jekaterinoslaw, die an der Peripherie des Russischen Reiches lebte, empfand die Veränderung des Staates
nicht als Machtwechsel, sondern als Anarchie. Die deutschen Gemeinden waren gezwungen, unter den
Umständen sozialer und nationaler Gegensätze zu handeln. Die Strategie ihrer Existenz wurde zu einem
Überlebenskampf und hatte eine Schutzfunktion. Die Mennoniten bewerteten die Aussichten auf einen
Dialog mit den verschiedenen politischen Kräften unter dem Gesichtspunkt ihrer Einstellung zum Privateigentum
und der Möglichkeit, ihre religiöse Identität zu bewahren. Unter den kritischen Bedingungen von
1919 verfolgten sie die Taktik der „Selbsteliminierung“ (Verschwinden aus dem politischen, administrativen
und sozialen Bereich). Entsprechend ihren politischen Grundsätzen unterstützten die deutschen
Gemeinden den ukrainischen Nationalismus, das Hetmanat und die sogenannte Weiße Bewegung. Ihre
absoluten Antihelden waren Bolschewismus, Anarchismus und Banditentum. Die Gemeinden bemühten
sich um innere Stabilität und die Bewahrung des gemeinschaftlichen und religiösen Lebens. Das kirchliche
Leben bot den Gemeindemitgliedern eine emotionale Hyperkompensation. Als sich die wirtschaftliche
Situation verschlechterte, war die Strategie des biologischen Überlebens und der Verantwortung jedes
Einzelnen (und nicht der Gruppe) für die Rettung des Lebens am wichtigsten. Die Gemeinde zerfi el
gezwungenermaßen in einzelne Individuen, weshalb es eher zur Auswanderung von Einzelpersonen
als von Gruppen kam. Der Einfl uss der linksradikalen Ideologie führte zu einem Zusammenbruch der
traditionellen Identität und der Entstehung einer Subkultur. Die Überlebensstrategie der mennonitischlutherischen
Gemeinschaft hatte unter den Bedingungen der Ukrainischen Revolution zur Folge, dass sie
nunmehr keine Spitzenstellung mehr einnahmen, sondern ein Außenseiterdasein führten.


SACHGRUPPE:

SCHLAGWÖRTER:

DRUCKVERSION IN:

Lesesaal des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Deutsch-Russischen Haus Moskau

Sachgruppe: Sammelbänder wissenschaftlicher Konferenzen

Standort