Die Aufgabe der Publikation besteht darin, die Haupttendenzen der Entwicklung und die historiographischen Probleme der politischen Repressalien zu analysieren. Ihr Ziel ist es, Wege der Überwindung der methodologischen Krise bei der Untersuchung der Geschichte der Russlanddeutschen zu finden. Im Beitrag werden historiographische und methodologische Methoden angewandt. Es werden sechs Perioden in der Entwicklung der Historiographie festgestellt. Der Verfasser kommt zum Schluss, dass zu den beliebtesten und „langlebigen“ theoretischen Modellen die Formations-, Zivilisations — und Modernisierungsansätz und in der Erforschung der Probleme der politischen Repressalien die Konzeptionen des Totalitarismus und der Modernisierung geworden sind. Verhältnismäßig neu ist die Konzeption der Mobilisationswirtschaft. Den Konzeptionen der „positiven Diskrimination“ und der „Bevölkerungspolitik“ wird Aufmerksamkeit geschenkt. Es zeigt sich, dass in der russischen und russisch-deutschen Historiographie eine methodologische Krise bemerkbar ist. Der Verfasser zeichnet die Möglichkeiten für deren Überwindung auf dem Wege der Erweiterung des Forschungsgebietes, der Orientierung auf die „Integrationskonzeption“ und der Erneuerung der methodologischen Mittel auf.